Natürlich beinhaltete die Diskussion auch den Schlagabtausch, der an die Pressekonferenz der Industrie und die Antwort der Stiftung darauf erinnerte (der RadMarkt berichtete). Biketec-Chef Kurt Schär musste natürlich die Gelegenheit nutzen, den nicht wenigen Flyer-Händlern im Raum zuzusichern, dass an den von der Stiftung Warentest behaupteten Mängeln am Rahmen des Flyer-Tiefeinsteigers nichts dran sei, was man durch eigene Nachtests intensiv geprüft habe, und der Rahmen werde nicht geändert. Er führte den Rahmenbruch auf den Einspannungsfehler zurück, worin ihm der Prüfer Dirk Zedler assistierte, der ätzte, die bei der Stiftung Warentest verwendete methodisch falsche Festeinspannung des Hinterbaus sei nun mal vom Lehrling zu bewerkstelligen, während für die korrekte bewegliche Einspannung des Hinterbaus eine aufwendige Konstruktion vonnöten sei, die nur fähige Ingenieure beherrschten.
Derlei knifflige Situationen hatte Dr. Holger Brackemann häufiger zu überstehen, der für diese Produkttests bei der Stiftung Warentest verantwortlich ist und die Einladung zur kontroversen Diskussion angenommen hatte. Als er beispielsweise den Aufbau der Rahmenprüfung damit verteidigen wollte, dass alle anderen Rahmen nicht gebrochen seien, musste er sich von Zedler anhören, das sei aus Ingenieurssicht ein schwaches Argument, ja es sei sogar theoretisch denkbar, dass einige der erfolgreich getesteten Rahmen bei einem korrekten Testaufbau versagen würden. Es konnte Dr. Brackemann auch nicht gefallen, dass VSF-Geschäftsführer Albert Herresthal ihm vorwarf, "nachweislich falsche" Testergebnisse "mit dem Dünkel der Unfehlbarkeit" zu verbreiten und die Richtigstellung nur im Kleingedruckten vorzunehmen - Beispiel Störung des Polizeifunk.
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Autor/Foto: Michael Bollschweiler
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