A - Akku-Kapazität
Die Kapazität, also der Energieinhalt eines Akkus wird bei den Technischen Daten des Pedelecs meist in Wattstunden (Wh) angegeben. Je größer der Wert, desto mehr Energie kann der Akku dem Motor zur Verfügung stellen, umso mehr Kilometer schafft man mit einer Akkuladung. Wer lange Touren macht, braucht viel Kapazität. Wer auf eher kurzen Strecken pendelt, kann zu Hause nachladen und kommt mit einem kleineren (preisgünstigeren und leichteren) Akku aus. Achtung: Manche Hersteller geben statt der Kapazität in Wh die Ladung in Amperestunden (Ah) und Spannung in Volt (24 oder 36 V) an. Um vergleichen zu können, multipliziert man einfach Ladung mit Spannung und erhält wiederum die Kapazität in Wh.
B - Batterie-Management-System
Das Batterie-Management-System (BMS) steuert und regelt alle Abläufe im Inneren des Akkus. Während des Fahrens kontrolliert das System, dass sich die Zellen gleichmäßig entleeren, nicht heiß werden und keine zu hohen Ströme abfließen. Beim Laden steuert das BMS, dass sich alle Zellen gleichmäßig füllen, keine Zelle überhitzt oder überladen wird.
Ein gutes BMS kann die Lebensdauer eines Akkus nahezu verdoppeln und die Leistungsfähigkeit und Reichweite des gesamten Pedelecs deutlich steigern.
Besonders wichtig: die Temperaturkontrolle. Bei Hitze verschleißen die Zellen nicht nur schneller, im Extremfall kann sich der Akku sogar selbst entzünden. Bei langen oder besonders steilen Bergauffahrten schaltet das BMS den Antrieb daher ab, wenn’s kritisch wird. Auf Tour sind solche Pausen zwar ärgerlich, doch sie schützen den Akku vor dem Hitzetod – und den Fahrer eventuell vor Verletzungen. Die Qualität des BMS lässt sich am Akku selbst nicht erkennen, aber aus einigen Details erschließen: Ein aufwendiges Steckersystem etwa ist ein Hinweis darauf, dass sich der Hersteller um Akku und -steuerung Gedanken gemacht hat. Auch eine genaue Ladestandsanzeige und Reichweitenprognose im Display wäre ohne BMS nicht möglich. Sitzt am Lenker dagegen nur eine kleine Konsole mit Ein- und Ausschalter und ein paar Leuchtdioden, ist vermutlich kein aufwendiges BMS an Bord.
D - Don’ts
Lassen Sie den Akku nicht fallen und reinigen Sie das Pedelec nicht mit scharfem Wasserstrahl oder gar einem Hochdruckreiniger. Wasser könnte in die elektrischen Bauteile eindringen, und ein elektrischer Kurzschluss ist unangenehm. Richtig gefährlich werden die Stromspeicher aber durch unsachgemäße Herumbastelei.
Bohren Sie einen Akku nicht an, klemmen Sie nichts daran fest und versuchen Sie nicht, ihn zu öffnen – auch wenn Sie ihn nicht mehr brauchen.
Akkus ohne Batterie-Management-System verzeihen es auch nicht, wenn man Plus- und Minuspol durch einen Metallgegenstand (Hausschlüssel) oder Nässe kurzschließt – und reagieren unkontrollierbar.
Absolut tabu ist es, den Akku bei feuchter Witterung, Regen oder in praller Sonne draußen zu laden.
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Z -Zukunft
Aktuelle Lithium-Ionen-Akkus sind bereits um ein Vielfaches besser und leichter als die alten Nickel-Kadmium- oder Blei-Akkus. Da mit Lithium bereits das drittleichteste Atom für die chemischen Prozesse verwendet wird, ist das Potenzial zur Verringerung des Akku-Gewichts schon recht weit ausgeschöpft. Neue Akku-Technologien sind in der Entwicklung, doch höhere Leistungsfähigkeit bedeutet noch immer mehr Gewicht – und wegen der höheren Energiedichte auch ein größeres Risiko.
Autor: Dirk Zedler